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Zecken beim Hund & Mensch

Das musst du über Gefahren und Vorbeugung wissen



Leider begegnet man Zecken heute fast überall. Gerade als Hundehalter ist man täglich draussen - und oft in der Natur - unterwegs und zählt somit zur Risikogruppe. Was muss ich also alles über diese Plagegeister wissen?


Was für Tiere sind Zecken genau?


Zecken sind Spinnentiere und gehören zur Überfamilie der Milben. Sie haben in etwa die Grösse einer Stecknadel und besitzen eine sehr dehnbare Haut. Die meisten Zeckenarten sind Parasiten, welche sich durch einen Stich vom Blut des Wirts ernähren. Man hört ja sehr häufig den Begriff «Zeckenbiss» – richtig ist aber tatsächlich, dass Zecken stechen und nicht beissen. Ihre Opfer, genannt Wirte, sind hauptsächlich Vögel, Reptilien und Säugetiere (z. B. Hunde, Katzen, Nagetiere, Pferde) sowie auch wir Menschen.



Wie sieht es speziell in der Schweiz aus?


International gibt es insgesamt ca. 9.000 Zeckenarten 😳. Vier Arten davon sind besonders in der Schweiz verbreitet: 1. die Schildzecke (auch Gemeiner Holzbock), 2. die Igelzecke, 3. die Auwaldzecke (insbesondere in der westlichen Schweiz) und 4. die Braune Hundezecke (im Tessin und in der westlichen Schweiz). Verantwortlich für die Verbreitung sind vor allem Vögel und Säugetiere, die kein bestimmtes Revier haben. So kann es tatsächlich sein, dass es überall in der Schweiz die achtbeinigen Krabbeltiere gibt. 😨


Wo sind Zecken anzutreffen?


Als Lebensraum besonders beliebt sind Laubwälder mit viel Unterholz, da sie dort auf Äste und Blätter krabbeln können. Doch auch ausserhalb des Waldes fühlen sie sich sehr wohl, z. B. auf Wiesen, Feldwegen oder sogar in grünen Stadtparks. Leider sind Zecken auch relativ unempfindlich und so können sie in der Schweiz trotz der Temperaturunterschiede gut überleben. Selbst in milden Wintern bleiben sie aktiv. 😱



Wie kommt die Zecke auf den Wirt?


Um auf ihr Opfer zu gelangen, wird Körperkontakt benötigt. Zecken haben dafür zwei verschiedene Strategien: Der Gemeine Holzbock als Beispiel lauert extra auf eine passende Gelegenheit. Er klettert auf eine Pflanze oder einen hohen Grashalm, streckt seine Vorderbeine aus und lässt sich dann von einem geeigneten Wirt aufsammeln. Anders als die Jäger: sie warten nicht, sondern streifen aktiv durch die Natur und suchen nach einem passenden Wirt.


In welcher Jahreszeit ist besonders Vorsicht geboten?


Die Zecken-Hauptsaison in der Schweiz dauert ungefähr von April bis Oktober. In diesen Monaten besteht die grösste Gefahr, da die Tiere wegen der optimalen Klimabedingungen besonders aktiv sind. Wie oben bereits erwähnt, sind Zecken jedoch auch in milden Wintern aktiv, daher ist es ratsam, das ganze Jahr über achtsam zu sein.



Wo stechen Zecken und merkt man das?


Stiche können grundsätzlich an allen Körperteilen vorkommen. Am liebsten werden jedoch dünne und gut durchblutete Hautstellen gewählt. Beim Menschen besonders beliebt sind Brust, Bauch sowie Kniekehlen, beim Hund hingegen eher die Kopfpartie, an Hals, Bauch oder an den Flanken entlang. Den Stich selbst nehmen weder Mensch noch Hund bewusst wahr. Das liegt daran, dass die Zecke während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel absondert, damit das Opfer den Einstich nicht spürt. Aus diesem Grund werden leider so viele Zeckenstiche überhaupt nicht bemerkt.



Mögliche Krankheiten durch Zeckenstiche


Das Gefährliche an Zeckenstichen ist die Tatsache, dass sie mit ihrem Speichel diverse Erreger übertragen, welche schwere Krankheiten hervorrufen können. In der Schweiz treten die nachfolgenden Erkrankungen am öftesten auf: Ehrlichiose (auch bekannt als Zeckenfieber), Borreliose und Babesiose (umgangssprachlich Hundemalaria genannt). Zudem tritt auch die Virus-Erkrankung FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis bzw. Hirnhautentzündung), welche das Nervensystem angreift, am häufigsten auf. Eine frühe Diagnose ist oftmals sehr schwierig, da die grippeähnlichen Anfangssymptome wie beispielsweise Fieber auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten können. Somit besteht leider das Risiko, dass diese Krankheiten bei Hund & Mensch sehr lange nicht entdeckt werden – dabei wäre eine frühe Erkennung enorm wichtig für eine erfolgreiche Behandlung.


Es gibt aber auch gute Nachrichten: Nicht jede Zecke ist gleich gefährlich und trägt auch Krankheitserreger in sich. 👍



Gibt es Impungen?


Auch hier eine gute Neuigkeit: Ja, es gibt Impfungen, sowohl für Hund als auch Mensch.

  • Hunde: Piroplasmose- und Borreliose-Impfung

  • Menschen: FSME-Impfung


Durch die Impfung können Zeckenstiche zwar nicht verhindert werden, es sinkt jedoch das Risiko einer durch Zecken übertragbaren Erkrankung (leider gibt es dennoch keinen hundertprozentigen Schutz).



Schutz & Vorbeugung


Wenn man ein paar Grundregeln beachtet, kann man sich und seinen Vierbeiner relativ gut vor den möglichen Gefahren schützen und auch gleichzeitig vorbeugen:

  • Nach dem Spaziergang: Genaues Absuchen des ganzen Hunde-Körpers nach jeder Gassi-Runde.

  • Wenn Zecken gefunden: Schnellstmöglich entfernen (mehr dazu unten).

  • Wenn bereits gestochen: Gründliches Beobachten der Einstichstelle.

  • Bei Veränderungen der Einstichstelle: Umgehend Arzt bzw. Tierarzt konsultieren.

  • Vorbeugen: Beim Tierarzt kann man sich bzgl. Zeckenhalsband oder Spot-ons beraten lassen.


Zecke fachgerecht entfernen


Wie oben erwähnt, müssen Zecken schnellstmöglich und unbedingt fachgerecht entfernt werden. Denn: Je länger eine Zecke Blut saugt, desto grösser das Risiko, dass Erreger übertragen werden.

Am besten eigenen sich eine Zeckenkarte, ein Zeckenhaken oder eine spezielle Zeckenzange (erhältlich in Apotheken und im Tierfachhandel). Die Zecke sollte so nah wie möglich an der Haut gegriffen werden ohne sie zu quetschen. Anschliessend kann die Zecke langsam (nicht ruckartig) durch anhaltenden Zug aus der Einstichstelle gezogen werden. Bitte die Zecke nicht drehen, da sonst Teile in der Haut verbleiben könnten.



Mein Fazit


Wie fast überall im Leben gibt es gewisse Risiken, so auch beim Thema Zecken. Diese sollte man nicht unterschätzen, sich aber auch nicht verrückt machen lassen. Mit ein paar einfachen Verhaltensweisen kann man die Gefahr etwas eindämmen und auch richtig handeln, wenn es tatsächlich zu einem Zeckenkontakt gekommen ist. Bei Unsicherheiten (gerade in Bezug auf Erkrankungen) zögert bitte nicht, einen Tierarzt/Tierärztin um Hilfe zu bitten.


Alles Liebe und bleibt gesund!



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